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Nahwärmenetz

Das Baugebiet Bachtobel zwischen der Tettnanger und der Friedrichshafener Straße wird ein neues Quartier. Dies bietet die Chance, von Grund auf eine ökologische und klimaneutrale Energie- und Wärmeversorgung aufzubauen. Im Zeichen des Klimaschutzes muss diese Chance nun auch genutzt werden. Aus diesem Grund hat die Gemeinde die Machbarkeit zur Errichtung eines kalten Nahwärmenetzes mit Photovoltaikanlagen untersuchen lassen. Die ersten Voruntersuchungen kommen zum Ergebnis, dass für das Baugebiet ein kaltes Nahwärmenetz technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist.

Grundsätzlich lässt sich ein Wärmenetz als ein Netz beschreiben, das aus einer Wärmeerzeugungsanlage, aus Wärmeleitungen sowie aus Wärmeverbrauchern besteht. Im Wärmenetz wird die Wärme über Rohre transportiert, wobei ein strömungsfähiges Medium von der Wärmeerzeugungsanlage zum Verbraucher geführt wird. Beim Verbraucher gibt das Wasser, das im Wärmenetz als Wärmeübertragungsmedium fungiert, seine Wärmeenergie über eine Hausübergabestation, die eine eigene Wärmeerzeugungsanlage ersetzt, ab. Dabei kühlt es sich ab. Das abgekühlte Medium strömt über eine zweite Leitung zur Wärmeerzeugungsanlage zurück und wird dort erneut erwärmt – der Heizkreislauf beginnt anschließend von vorne. Die Hinleitung zum Verbraucher wird als Vorlauf bezeichnet, die Rückleitung als Rücklauf. Beide Leitungen verlaufen üblicherweise als sogenannte Trasse parallel zueinander und sind meist im Bereich öffentlicher Straßen unterirdisch verlegt. Nah- und Fernwärmenetze können es ermöglichen, klimafreundliche Energieträger im neuen Kressbronner Baugebiet flexibler zu gestalten und ggf. lokal vorhandene Potenziale, insbesondere die Sonnenenergie, für erneuerbare Energien besser nutzbar zu machen. Grundstückseigentümer müssen keine eigene Heizungsanlage mehr in ihren Häusern installieren und betreiben. Künftig werden Wärmenetze eine zunehmend wichtigere Rolle für eine CO2-arme Gebäudewärme spielen. Neben den geringeren CO2-Emissionen ist eine zentrale Versorgung zudem deutlich wirtschaftlicher.

Sowohl die Investition als auch der Betrieb des Nahwärmenetzes soll privatisiert und damit auf ein Energieversorgungsunternehmen übertragen werden. Die Gemeinde besitzt weder die fachlichen Kenntnisse zum Betrieb einer solchen Anlage noch möchte die Gemeinde die erheblichen Investitionen tätigen. Nach Durchführung eines formellen Vergabeverfahrens wurde die Betreiberkonzession an die IQ-Gesellschaft für integrierte Quartierslösungen mbH vergeben. 

Kurzüberblick

Ziel

Ökologische und klimaneutrale Energie- und Wärmeversorgung des Baugebietes Bachtobel

Beschreibung

Das neue Baugebiet Bachtobel soll durch ein kaltes Nahwärmenetz versorgt werden. Hierbei handelt es sich um eine ökologische und klimaneutrale Wärme- und Energieversorgung. Dazu müssen auf den Dächern der Gebäude im Baugebiet Photovoltaikanlagen installiert werden, welche die Energie für eine gemeinsame Energie- und Heizzentrale im Gebiet liefert. Die Beheizung der einzelnen Gebäude erfolgt über Wärmepumpen.

Projektbeginn

2020

Projektende

2024

Beratungen im Gemeinderat

  • 29.04.2020 (Ankündigung)
  • 06.11.2020 (Klausurtagung, Beratung)
  • 18.11.2020 (Beratung)
  • 01.12.2020 (Informations- und Diskussionsveranstaltung)
  • 16.12.2020 (Beauftragung Machbarkeitsstudie für kaltes Netz)
  • 15.09.2021 (Klausurtagung, Beratung)
  • 13.10.2021 (Informations- und Diskussionsveranstaltung)
  • 24.11.2021 (Grundsatzbeschluss)
  • 27.07.2022 (Baubeschluss)
  • 28.09.2022 (Vergabe der Betreiberkonzession)

Bürgerbeteiligung

  • Information
  • Einwohnerversammlung am 28.10.2021

Kosten 

Keine Kosten für die Gemeinde

Finanzierung

  • Privat, Investition durch Energieversorgungsunternehmen
  • Öffentliche Förderung

Aktueller Status

Betreiberkonzession vergeben, Bauausführung

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