Kommunales Wohnhaus mit Gewerbeeinheit

Ein Ziel des neuen Baugebietes Bachtobel ist die Schaffung von Wohnraum für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde. Neben den Bauplätzen für Familien sollen deshalb vor allem zahlreiche Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen geschaffen werden. Einen Teil dieser Mehrfamilienhäuser wird die Gemeinde als kommunale Wohnungen selbst bauen, der andere größere Teil der Mietwohngebäude soll durch eine genossenschaftlich orientierte oder öffentliche Gesellschaft erfolgen.

Wann Wohnraum bezahlbar ist, wird heutzutage unterschiedlich beurteilt. Mit steigenden Baukosten und der hohen Nachfrage werden die Mietpreise immer teurer. Für die Gemeinde ist deshalb der kommunale Wohnungsbau eine effektive Möglichkeit, um einen möglichst noch bezahlbaren Wohnraum und ausreichend Mietwohnungen für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung zu stellen. Die Gemeinde ist nicht an einer Gewinnmaximierung interessiert, sondern verfolgt öffentliche Zwecke. Mieteinnahmen der Gemeinde fließen wieder in den kommunalen Wohnungsbau und dienen so der Finanzierung von weiterem Wohnraum. Andere öffentliche Aufgaben werden mit den Mieteinnahmen nicht finanziert. Gleichermaßen fließen auch keine Finanzmittel für andere öffentliche Aufgaben in den Wohnungsbau. Die Gemeinde betreibt also den Wohnungsbau als in sich abgeschlossene und getrennte Aufgabe mit eigenem Haushalt in Form eines Eigenbetriebes.

Im neuen Bauquartier soll unter anderem oberhalb des Bachtobelplatzes ein Wohngebäude mit 15 Wohneinheiten entstehen. Im Erdgeschoss des Gebäudes ist zur Platzbelebung eine kleine Gewerbeeinheit angedacht. Die konkrete Nutzung für die Gewerbeeinheit wurde noch nicht festgelegt. 

Für die Planung dieses Wohnhauses mit Gewerbeeinheit war die Durchführung eines Architektenwettbewerbes erforderlich. Die Preisgerichtssitzung zur Begutachtung und Bewertung der eingereichten Arbeiten fand am 7. Juli 2022 im Sitzungssaal des Rathauses statt. Das Preisgericht bestand aus 15 Mitglieder. Architekten, Stadtplanern, dem Bürgermeister und Vertretern des Gemeinderates. Das Verfahren endete mit der Vergabe von zwei 2. Preisen. Diese gingen an Frank Heinz aus Waldkirch und die GMS Architekten aus Isny. Da beide Entwürfe noch Optimierungsbedarf hatten und kein endgültiger Sieger gekürt wurde, erhielten die Architekturbüros Zeit zur Überarbeitung ihrer Arbeiten. Diese konnten sie im Rahmen des Vergabeverfahrens dem Preisgericht am 10. November 2022 vorstellen. Nach Begutachtung und Diskussion setzte sich dabei der Entwurf von Architekt Frank Heinz durch und erhielt den Zuschlag.