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Fasnet

Als schwäbisch-alemannische „Fasnet“ wird die Fastnacht bzw. der Karneval in unserer Region bezeichnet

Die schwäbisch-alemannische Fastnacht ist in Südwest-Deutschland ein lebendiger Bestandteil der örtlichen Kultur. Auch in Kressbronn a. B. gehört die „Fasnet“, wie man hier sagt, zu den stark verwurzelten Traditionen. Mit der Fasnet wird dabei der Zeitraum zwischen dem 11. November um 11.11 Uhr und dem Aschermittwoch bezeichnet. Allerdings wird die Fasnet erst nach der Weihnachtszeit ab dem 6. Januar auch gefeiert. Sie wird durch das sog. „Häsabstauben“ eingeleitet.

Früher wurde mit dem Fastnachtsbrauch das heidnische Vertreiben der Wintergeister und die Einleitung des Frühlings verbunden. Nach neueren Forschungen geht die Fastnacht jedoch auf eine katholische Sitte zurück, vor der anstehenden Fastenzeit nochmals ausgiebig zu feiern und noch vorhandene verderbliche Lebensmittel zu verbrauchen. Die schwäbisch-alemannische Fasnet unterscheidet sich stark vom rheinischen Karneval. Im Mittelpunkt der Fasnet stehen Narrenfiguren (Kostüme aus Häs und Maske), die einen Bezug zur jeweiligen Ortschronik oder besonderen Gegebenheiten eines Ortes haben. Diese Verknüpfung hat die UNESCO im Jahr 2014 mit der Aufnahme der schwäbisch-alemannischen Fasnet als nationales immaterielles Kulturerbe belohnt.

Zur Belebung der Fasnet haben sich im letzten Jahrhundert und auch in vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Narrenvereine gegründet. Auch in Kressbronn a. B. blicken einige Narrenvereine schon auf eine lange Geschichte. Bereits 1957 wurde mit dem Narrenverein Griesebigger der erste Kressbronner Narrenverein gegründet. Maßgebliche Narrenfigur des Vereins ist der Griesebigger, die oberschwäbische Bezeichnung für einen Kirschen fressenden Starenvogel, der die örtlichen Obstbauern ärgerte und um ihre Kirschenernte erleichterte. Hierdurch wird dann auch der Bezug zur Gemeinde geschaffen, die mit Blick auf deren bäuerliche Geschichte, die Kirschen im Wappen führt.

Traditionelle Veranstaltungen in der Kressbronner Fasnet sind neben der Hallenfasnet für Jugendliche und junge Erwachsene vor allem der Heimatball. Der Heimatball ist ein Programmabend mit Büttenreden, Musik und Tanz. Hier werden dann meist auch die Prominenz aus der Kommunalpolitik und Peinlichkeiten aus dem vergangenen Jahr aufs Korn genommen. Alle zwei Jahre findet ein Narrensprung (Umzug) durch die Gemeinde statt. Dazu werden die Narrenvereine aus der Umgebung eingeladen. Fasnethöhepunkt ist der Gumpige Donnerstag, dies ist der Donnerstag in der Woche vor dem Aschermittwoch. Mit Rathaussturm und Narrenfahnenhissen wird die heiße Phase der Fasnet eingeleitet, bevor diese am Aschermittwoch ihr Ende findet.
 

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