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Hochwasser

Hochwasser ist ein natürliches Ereignis, welches in nicht festlegbaren unregelmäßigen Abständen vorkommt. In kürzester Zeit können sonst ruhige Fluss- und Bachverläufe zu reißenden Gewässern werden und große Schäden anrichten.

Auch in Kressbronn a. B. sind in der Vergangenheit bereits Hochwasserereignisse vorgekommen und es muss immer damit gerechnet werden, dass ein Hochwasserereignis eintreten kann. Deshalb gilt dabei, eine gewisse Vorsorge zu treffen, welche das Risiko und auch die Schäden minimiert. Denn ganz verhindert werden kann ein Hochwasser nie. Die Grundidee liegt deshalb inzwischen darin, den Schwerpunkt neu zu setzen: Vom Schutz vor dem Hochwasser („Es soll trocken bleiben“) stärker zum Umgang mit dem Hochwasser („Es soll möglichst wenig passieren“). Hier finden Sie in Kurzform die wichtigsten Informationen.

Hochwassergefahrenkarten

Einen Überblick darüber kann man sich durch die vom Land und den Kommunen hergestellten Karten und Bewertungen verschaffen. Ein wichtiges Element hierbei spielen die Hochwassergefahrenkarten. Diese stellen die potenzielle Überflutungsgefahr eines Gewässers für unterschiedliche Hochwasserszenarien dar. Dabei wird in vier unterschiedlich starke Hochwasser unterschieden:

  • HQ10: Hochwasser, welches statistisch gesehen einmal in 10 Jahren eintritt
  • HQ50: Hochwasser, welches statistisch gesehen einmal in 50 Jahren eintritt
  • HQ100: Hochwasser, welches statistisch gesehen einmal in 100 Jahren eintritt
  • HQEtrem: Extremes Hochwasser, welches statistisch gesehen seltener als alle 100 Jahre eintritt

Bei den vier Hochwasserszenarien steigert sich jeweils die Ausdehnung der Überflutung und damit auch die Überflutungstiefe. Außerdem gilt, je dunkler der Farbton, desto höher ist die Überflutung.

Hier als Beispiel ein Ausschnitt aus der Hochwassergefahrenkarte im Bereich der Kirchstraße/Gattnauer Straße:

Weiterführende Bewertungen dazu finden Sie in den Hochwasserrisikokarten und den Hochwassersteckbriefen, welche speziell für jede Kommune erstellt wurden. Die Hochwassergefahrenkarte finden Sie beim Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW).

Gefahrenpotenzial in der Gemeinde Kressbronn a. B.

In Kressbronn a. B. bestehen hochwasserbedingte Risiken zum größten Teil entlang des Fallenbachs, des Nonnenbachs sowie auch des Bodenseeufers. Bei einem Hochwasser sind in Kressbronn a. B. zum einen eine gewisse Anzahl an Menschen dadurch betroffen, dass das Wasser bis in ihre Häuser dringt, zum anderen aber auch weitere Menschen dadurch, dass Straßen unter Wasser stehen können, was eine eingeschränkte Erreichbarkeit vieler Gebäude zur Folge hat. Der Hochwasserrisikosteckbrief enthält auf Grundlage der Hochwassergefahrenkarten eine Schätzung der Anzahl an potenziell von Hochwasser betroffenen Einwohnern aufgelistet, für die einzelnen Hochwasserereignisse (HQ10, HQ100 und HQExtrem):

Für Einwohnerinnen und Einwohner mit einem Wasserstand zwischen 0 m und 0,5 m besteht ein geringes Risiko. Für alle, die mit einem Wasserstand zwischen 0,5 m und 2,0 m rechnen müssen, besteht ein mittleres Risiko und diese müssen sich im Hochwasserfall in jedem Fall in das Obergeschoss begeben. Die Darstellung der Zahlen soll allerdings nicht zur Verunsicherung und Angst der Einwohnerinnen und Einwohner führen, sondern mehr das Gegenteil bewirken. Auf Grund der relativ hohen Wahrscheinlichkeit und großen Gefahr von Hochwasser wurde das Thema vom Land in den vergangenen Jahren sehr intensiv behandelt und ausgearbeitet. Das Ergebnis daraus ist das Kartenmaterial sowie etliche Bewertungen und Publikationen, welche sowohl den Behörden als auch allen Unternehmen und Privatpersonen als Grundlage dafür dienen sollen, das eigene Risiko einzuschätzen und Vorsorge zu treffen. Hierbei ist es wichtig für die folgenden Schritte Überlegungen anzustellen:

  1. Vor einem Hochwasserereignis (Vorsorge)
  2. Während einem Hochwasserereignis
  3. Nach einem Hochwasserereignis (Nachsorge)


Dadurch kann der bestmögliche Schutz vor einem Hochwasser und den Auswirkungen eines Hochwassers erzielt werden.

Was macht die Gemeinde Kressbronn a. B.?

Auch die Gemeinden müssen sich mit dem Thema Hochwasser auseinandersetzen. Hierfür wird in der Gemeinde Kressbronn a. B. aktuell eine Gesamtkonzeption erstellt, welche die Hochwassersituation genauer darstellt, die Problembereiche aufzeigt und mögliche Lösungsansätze formuliert. 

Außerdem ist das Ziel bis Ende des Jahres 2022 einen Hochwasseralarm- und einsatzplan auszuarbeiten, in dem die Hochwasseralarmierung sowie konkrete Maßnahmen und der Einsatz aller beteiligten Kräfte festgelegt werden. Ein Hochwasseralarm- und Hochwassereinsatzplan stellt eine fortlaufende Aufgabe dar, welche den örtlichen Gegebenheiten immer wieder angepasst und auch nach dem Eintreten eines Hochwasserereignisses überarbeitet und optimiert werden muss.

Was kann jeder Einzelne tun?

Im Falle der Ankündigung eines Hochwassers bleibt oftmals nicht allzu viel Zeit, um zu handeln und vor allem nicht, um sich Gedanken zu machen, wie gehandelt werden soll. Deshalb ist es wichtig, sich im Voraus bereits einen eigenen kleinen Notfallplan zu erstellen. Zuallererst ist es erforderlich, sich über die bestehende Gefahr zu informieren, um zu entscheiden, welche Maßnahmen getroffen werden müssen. Die individuell bestehende Gefahr können Sie aus den Hochwassergefahrenkarten erhalten. Diese finden Sie beim Daten- und Kartendienst der LUBW. Sie können sich hierbei auch an den drei Schritten der Vorsorge, während eines Hochwasserereignisses und der Nachsorge orientieren. Folgende Punkte können dafür von Bedeutung sein:

  • Wie kann ich mein Haus vor einem Hochwasser schützen? (z. B. durch Sandsäcke oder mobile Schutzelemente für Öffnungen) Dies sollte bzw. muss bereits bei der Planung und dem Bau eines Hauses berücksichtigt werden.
  • Welche Dinge benötige ich, wenn ich mein Haus schnell verlassen muss? Wichtig ist auch der Besitz einer gewissen Grundversorgung, falls die Erreichbarkeit ihres Grundstücks durch überflutete Straßen eingeschränkt ist.
  • Bei hochwassergefährdeten Stockwerken sollten umweltschädliche Stoffe wie z. B. Lacke und Farben je nach Überflutungstiefe nicht auf dem Boden oder in oberen Stockwerken gelagert werden. Außerdem sollten Heizöltanks gegen Aufschwimmen gesichert und wertvolle Gegenstände nicht in hochwassergefährdeten Stockwerken untergebracht werden.
  • Sollte ich mich finanziell absichern für einen eventuellen Schadensfall durch ein Hochwasserereignis?
  • Informationen über aktuelle Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen erhalten Sie über die Fernsehnachrichten, den Rundfunk oder auch im Internet über die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg. Eine weitere Hilfestellung hierfür ist die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe für Smartphones zur Verfügung gestellte App „NINA“, die dazu dient, der Bevölkerung dringende wichtige Warnmeldungen zu senden.

Dies sind allerdings nur wenige Punkte, die zur Anregung dienen sollen. Weitere Informationen zur Eigenvorsorge finden Sie in den Publikationen der LUBW und beim Land Baden-Württemberg.

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