Der Holzschnitt ist eine uralte Handwerks- und Druckkunst. Er wird von der UNESCO als Teil des immateriellen Kulturerbes in Deutschland anerkannt. In seiner aktuellen Ausstellung „Schattenspringer“ zeigt das Kunstmuseum Lände in Kressbronn a. B. die Relevanz und Aktualität dieser besonderen Kunstform in der modernen Kunst. In Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst ist es dem kleinen Kressbronner Haus gelungen, eine verblüffende Vielfalt von Werken zusammenzustellen. Durch die Verbindung von ausgewählten Werken regionaler Künstler aus der eigenen Sammlung mit Leihgaben aus großen Museen gelingt es, die Vielfalt und außerordentliche Wandlungsfähigkeit des Holzschnitts sichtbar zu machen.
Stilistisch spannt die Ausstellung einen Bogen von mittelalterlich inspirierter Formensprache über die dekorativ-fließenden Linien des Jugendstils bis hin zu den radikalen Formzerlegungen des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit. Besonders hervorzuheben sind die kraftvollen Arbeiten der 1920er und 1930er Jahre, die mit drastischer Kontrastführung und kantiger Linienführung eindrucksvolle Bildwelten erschaffen. Auch die Einflüsse des Bauhauses und konstruktivistischer Tendenzen sind in zahlreichen Arbeiten nachvollziehbar – ebenso wie zeitgenössische Positionen, die die Möglichkeiten des Holzschnitts mit aktuellen Fragestellungen verknüpfen.
Unter den gezeigten Künstlerinnen und Künstlern finden sich bekannte Namen wie Käthe Kollwitz oder HAP Grieshaber, dessen „Totentanz von Basel“ eindrucksvoll im Untergeschoss der Ausstellung auf die Besucher wartet.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Lände ist noch bis zum 24. August zu sehen. Das Museum ist Freitag und Samstag von 15:00–17:00 Uhr, am Sonntag von 14:00–17:00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
Pressemitteilung vom 15.07.2025
Weitere Informationen auch unter https://kunstmuseum-laende.de

