Am 9. Juni 2024 finden die Europa-, Kreis und Gemeinderatswahlen statt. Daher fand letzte Woche im Foyer des Bildungszentrums Parkschule eine kommunalpolitische Podiumsdiskussion statt. Dabei standen Gemeinderatskandidaten aller Wahlvorschläge den Jugendlichen Rede und Antwort. Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, sich im Rahmen einer selbst organisierten Podiumsdiskussion über die Vorstellungen, Ziele und Einstellungen zu verschiedenen Sachthemen aus erster Hand zu informieren. Eingeladen wurden acht Vertreter der einzelnen Wahlvorschläge, welche sich 2024 in Kressbronn a. B. zur Wahl stellen. „Die Jugendlichen wollen die Chance nutzen, den Kandidatinnen und Kandidaten auf den Zahn zu fühlen und versuchen, Antworten auf die Themen zu finden, die ihnen besonders am Herzen liegen“, betonte Karin Wiech, Beauftragte für Bürgerbeteiligung. Zu Beginn lobte Bürgermeister Daniel Enzensperger das Engagement und das Interesse der jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger an der Kommunalpolitik. „Es ist wichtig, dass Ihr Euch für eure Angelegenheiten einsetzt. Denn genau die Dinge, die heute entschieden werden, gestalten Eure Zukunft“, sagte der Schultes.
Im Vorfeld haben die Verantwortlichen im Rahmen einer Jugendumfrage sowie einer Open Table Veranstaltung im Jugendtreff CUBE herausfinden können, was die Kressbronner Jugendlichen beschäftigt. Ein fehlendes Sicherheitsgefühl unter anderem aufgrund nicht eingeschalteter und fehlender Straßenlaternen an den Hots Spots, Drogenproblematiken in der Gemeinde oder fehlender Raum für Jugendliche waren demnach im Laufe des Abends die bestimmten Themen. Dabei stellten die Ratskandidaten fest, dass man die Anliegen der Jugendlichen sehr ernst nehmen müsse. „Es ist wirklich mutig, dass Ihr Euch heute hier so vor uns und die Gäste stellt, um diese Themen anzusprechen“, so Lilly-Olivia Scholl (SPD). Sicherheit in Kressbronn a. B. geht uns alle etwas an, hier waren sich alle Gäste einig. „Eine ausreichende Beleuchtung ist wichtig, dennoch kann nicht jede Ecke Kressbronns mit Straßenlaternen ausgestattet sein. Es darf der wirtschaftliche Faktor nicht hinten runterfallen, aber auf jeden Fall muss eine Lösung her“ so Klaus Klawitter (CDU). Schüler Daniel Wachinger nutze diese Aussage um seinen Lösungsansatz kund zu tun: „Könnten wir uns mit den Verantwortlichen mal zusammensetzen und den Beleuchtungsplan der Gemeinde anzuschauen? So haben wir gemeinsam die Möglichkeit uns die Problemzonen anzuschauen“. Hier stehen die Türen für die Jugendlichen jederzeit offen. Da waren sich alle Kandidatinnen und Kandidaten inklusive Bürgermeister einig. Die Schülermoderatoren griffen daraufhin den Zusammenhang von Sicherheit und Drogen auf. Die aktuelle Gesetzgebung in Bezug auf die Legalisierung von Cannabis macht es allerdings nicht ganz so einfach zu dem Thema einen guten Lösungsansatz zu finden. „Aufklärung ist hier das das A und O“ auch hier waren alle Ratskandidatinnen und Ratskandidaten einer Meinung.
In Sachen Freizeit war die Stimmung bei den Kandidaten eher auf See und Sport konzentriert. Es wurden Treffpunkte und Feuerstellen am See angesprochen sowie der Kressbronner Jugendtreff Cube. Auch Öffnungszeiten und Graffiti-Sprayen war ein Thema. „Da kann man ja organisieren, dass Jugendliche eine legale Möglichkeit bekommen sich beim Sprayen auszutoben“ so Volker Schmidt (CDU). Schüler auf dem Podium wiesen darauf hin, dass eine Wand am Cube noch frei sei. Andere Jugendliche konnten sich Treff-Bänke mit WLAN und USB-Steckern am Gemeindebad vorstellen. Lorenz Berhalter (BWV) regte an, ob nicht im Rahmen des Freifunks Privathaushalte einen WLAN-Gastzugang einrichten könnten. Unabhängig davon stellten einige Jugendliche fest, dass es an weiteren Freizeitmöglichkeiten fehle.
In der Schlussrunde formulierten die Kandidaten Wahlaufrufe und fast unisono die Aufforderung, die Schüler sollten ihre Themen nach vorne bringen, auch auf Social-Media. Aufgerufen wurde auch dazu, das Wahlrecht wahrzunehmen. Von Schülerseite war zu hören: „Toll, dass wir hier diese Runde machen konnten“, und: „Wir freuen uns auch über Umsetzungen.“ Applaus gab es schließlich für das Organisationsteam, die Moderatorinnen und Moderatoren sowie für die Podiumsteilnehmer. Von Gemeindeseite zeigten sich Karin Wiech sowie Bürgermeister Daniel Enzensperger mit dem Ergebnis nach den Vorbereitungen mit den Schülern zufrieden.
Pressemitteilung vom 02.05.2024