Menü

Pressemitteilungen

Hilde-Broër-Preis

(von links) Dr. Dietrich Klose (Direktor a. D. Staatliche Münzsammlung München), Dr. Martin Hirsch (Vorsitzender Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst), Friedrich Brenner (Künstler), Daniel Enzensperger (Bürgermeister Kressbronn a. B.)

(von links) Dr. Martin Hirsch (Vorsitzender Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst), Daniel Enzensperger (Bürgermeister Kressbronn a. B.)

Hilde-Broër-Preis in Kressbronn a. B. verliehen

Viele Vertreter namhafter Institutionen waren am vergangenen Wochenende nach Kressbronn a. B. gekommen, um bei der Verleihung des Hilde-Broër-Preises für Medaillenkunst dabei zu sein. Die Auszeichnung mit dem Hilde-Broër-Preis ist eine der bedeutendsten, die auf diesem Gebiet in Deutschland vergeben wird. Ausgelobt wird der Preis von der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst und der Gemeinde Kressbronn a. B. zum Andenken an die Künstlerin Hilde Broër. Das künstlerische Erbe von Hilde Broër ist einzigartig. Dr. Wolfgang Steguweit, Direktor a. D. des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin, würdigte dies auch in seiner Rede beim Festakt am Sonntagvormittag. Bis heute habe kein deutscher Künstler die deutsche Medaillenkunst öfter bei internationalen Ausstellungen repräsentiert als die Kressbronner Medailleurin. Der Preis, der ihren Namen trägt, wird nur alle zwei Jahre verliehen. Geehrt wird der Preisträger für sein Lebenswerk. Er ist damit ausschließlich herausragenden Künstlerpersönlichkeiten vorbehalten.

Friedrich Brenner mit dem Hilde-Broër-Preis für sein Lebenswerk geehrt

In diesem Jahr wurde der Bildhauer und Medailleur Friedrich Brenner ausgezeichnet. In der Laudatio würdigte Dr. Dietrich Klose, Direktor a. D. der Staatlichen Münzsammlung München, die enorme Vielfallt des künstlerischen Schaffens Brenners, der sich auf dem Gebiet der Architektur, als Bildhauer aber auch als ausgezeichneter Münz- und Medaillengestalter weltweit einen Namen gemacht hat. Der 82-jährige lebt bei Augsburg. In Augsburg rekonstruierte er in den 1980er-Jahren die prunkvolle Decke des Goldenen Saales anhand historische Aufnahmen und Zeichnungen. Als Münzgestalter gewann er mehrfach von der Bundesbank ausgeschriebene Wettbewerbe zur Gestaltung von Kurs- und Sammlermünzen. Besonders würdigte Klose die 2014 ausgezeichnete 100-Euro-Goldmünze „UNESCO Welterbe – Oberes Mittelrheintal“. Brenner war es gelungen, ein natürlich anmutendes Relief des Rheintals zwischen Koblenz und Bingen hervortreten zu lassen, obwohl im hierfür nur eine Höhe von 0,25 mm der Münzoberfläche zur Verfügung stand. Zugute kamen ihm dabei Fertigkeit, die er als Medaillenkünstler entwickelt hatte. Natürliche Formen und Materialen zu nutzen, um sie auf den Oberflächen seiner Medaillen als mikroskopische Landschaft wieder hervortreten zu lassen, prägten Brenners Werk vor allem seit den 1990er-Jahren. Ein Blick auf Brenners Medaillen entführt den Betrachter auf einen Vogelflug über Regenwaldlandschaften oder Flusstäler. Den Eindruck einer fast naturgetreuen Nachbildung erzielt der Künstler mit ungewöhnlichen Methoden. Der Abguss eines Brokkoli, zerknitterte Alufolie, eine Nussschale; es gibt kaum ein Material, mit dem Brenner noch nicht experimentiert hat.

Gemeinde Kressbronn a. B. sichert Preis dauerhaft

Um den Hilde-Broër-Preis dauerhaft auf eine sichere Grundlage zu stellen und die Medaillenkunst sichtbar zu machen, wurde zeitgleich mit der Preisvergabe eine Vereinbarung zwischen der Gemeinde Kressbronn a. B. und der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst unterzeichnet. Dies ist der Initiative von Bürgermeister Daniel Enzensperger und dem Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst Dr. Martin Hirsch zu verdanken. Damit ist die fachkundige Benennung der Preisträger und die gemeinsame Finanzierung Preisgeldes in Höhe von 2000 Euro langfristig sichergestellt. Die Vergabe des Preises soll in Zukunft alle sechs Jahre in Kressbronn a. B. erfolgen. „Ich bin mir sicher, dass Kressbronn a. B. ist für eine solche herausragende Veranstaltung die besten Voraussetzungen hat und freue mich, dass wir für die Verleihung des Hilde-Broër-Preises künftig noch oft Gastgeber sein werden. Mit der Kressbronner Festhalle als begleitendem Tagungsort und der Lände bietet Kressbronn a. B. eine würdevolles Ambiente für die Vergabe eines bundesweiten Kunstpreises. Mein herzlicher Dank gilt vor allem Arbeitskreis Kunst der Kulturgemeinschaft sowie allen Beteiligten für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung“, so Bürgermeister Daniel Enzensperger.

Pressemitteilung vom 20.10.2021