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Pressemitteilungen

Einwohnerver­sammlung zum „Baugebiet Bachtobel“

Rund 60 Einwohnerinnen und Einwohner folgten der Einladung der Gemeinde und informierten sich am 28. Oktober zum Thema „Baugebiet Bachtobel“. Bürgermeister Daniel Enzensperger begrüßte die Anwesenden und startete mit einem Gesamtüberblick über das Baugebiet Bachtobel, im Anschluss wurden von der Verwaltung Informationen zu folgenden Themen gegeben:

  • Bebauungsplan
  • Erschließung
  • Nahwärmenetz
  • Bauplätze
  • Kinder- und Familienzentrum mit Archiv und Mietwohnungen

An mehreren Thementischen nahmen die Einwohnerinnen und Einwohner im Anschluss an die Vorträge die Gelegenheit wahr, um sich zu einzelnen Themen genauer zu informieren und Fragen zu stellen.

Gesamtüberblick über das Baugebiet Bachtobel

Bürgermeister Daniel Enzensperger erläuterte, dass im Gewann Bachtobel zwischen der Tettnanger Straße und der Friedrichshafener Straße ein neues Baugebiet entstehe. Ziel sei die Schaffung von Bauplätzen und Mietwohnungen und damit von Wohnraum sowie die Ausweisung von Gemeinbedarfsflächen. Auf diesen Gemeinbedarfsflächen sollen ein Kinder- und Familienzentrum mit Familientreff und einer fünfgruppigen Kinderbetreuungseinrichtung, kommunaler Wohnungsbau, die dringend notwendige Umsiedlung des Gemeindearchives, ein Ärztehaus sowie das neue Feuerwehrhaus realisiert werden. Das städtebauliche Konzept sei auf der Grundlage eines Planungswettbewerbes entwickelt worden und hätte großes Potenzial für die Weiterentwicklung der Gemeinde. „Mir ist es wichtig, dass sich unsere Gemeinde weiterentwickeln kann. Mit der Entwicklung dieses Baugebietes haben wir ein zukunftsfähiges Konzept“. Mit zwei Videos zum Baugebiet im Allgemeinen sowie zum Kinder- und Familienzentrum wurden die Planungen im „Baugebiet Bachtobel“ veranschaulicht.

Kinder- und Familienzentrum

Andreas Wenzler, Sachgebietsleiter für Bau- und Umwelttechnik erläuterte, dass im Kinder- und Familienzentrum eine neue fünfgruppige Kinderbetreuungseinrichtung sowie ein Familienzentrum entstehen solle. Die Gemeinde Kressbronn a. B. lege großen Wert auf qualitativ und pädagogisch hochwertige Kinderbetreuung. Mit der neuen Einrichtung würde die Gemeinde diesen Ansprüchen gerecht werden. Um das Gebäude voll auszunutzen sei ebenfalls geplant, dort das Gemeindearchiv unterzubringen. Dieses sei bisher im Rathaus untergebracht. Aus Gründen der Arbeitssicherheit und auch aus Kapazitätsgründen sei ein Umzug notwendig. In dem neuen Archiv würden dann optimale klimatische Verhältnisse vorherrschen, um die historischen Archivalien, Akten und Karten auch für nachfolgende Generationen aufbewahren zu können.

Ärztehaus

„Die Ärzteversorgung in unserer Gemeinde gestaltet sich zunehmend schwieriger. Hier besteht für die Zukunft aus meiner Sicht Handlungsbedarf“, erläuterte der Bürgermeister und betonte, dass in einem Ärztehaus Synergien genutzt werden könnten und den Arztpraxen eine funktionalere Ausstattung angeboten werden könne. Bei der Bündelung mehrerer Praxen an einem Ort würden sich auch die Wege der Patienten deutlich verkürzen. Die ärztliche Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger wäre auch in Zukunft gesichert. Er halte es für wichtig, dass die Gemeinde hierfür Flächen zur Verfügung stelle. Allerdings sei es nicht Aufgabe der Gemeinde ein Ärztehaus zu bauen, bzw. zu betreiben, hierfür werde dann ein privater Investor gesucht.

Kommunaler Wohnungsbau

„Die Schaffung von möglichst bezahlbarem Wohnraum kann am besten durch die Gemeinde realisiert werden, da die Gemeinde im Gegensatz zu privaten Investoren keine Gewinnerzielungsabsicht hat“, so der Bürgermeister. Daher sehe man im neuen Baugebiet auch einige Flächen für den kommunalen Wohnungsbau vor. Schon in den nächsten Jahren habe man vorgesehen, am Bachtobelplatz ein Haus mit kommunalen Wohnungen zu realisieren und durch ein Café den Platz zu beleben.

Genossenschaftliche Mietwohnungen

Um im Baugebiet mehr Mietwohnungen zu möglichst bezahlbaren Preisen zu schaffen, behelfe sich die Gemeinde mit genossenschaftlichen oder öffentlichen Bauträgern. Die Gemeinde könne nicht selbst in größerem Stil Wohnungen bauen und vermieten, dies würde die Kapazitäten der Gemeinde sprengen. Insgesamt fünf Baugrundstücke würden daher an genossenschaftliche oder öffentliche Bauträger abgegeben. Durch genossenschaftliche oder öffentliche Bauträger sei ebenfalls gewährleistet, dass möglichst bezahlbare Mietwohnungen geschaffen würden.

 

Reihenhäuser und Bauplatzvergabe  

In einem Teil des Baugebietes sollen Reihenhäuser für Familien entstehen. Allerdings, betonte der Bürgermeister, sei das Vergabeverfahren für die Bauplätze noch nicht abschließend geklärt. Er bat darum, von Anfragen an die Verwaltung abzusehen. Die Gemeinde werde im Amtsblatt „die kleine See-Post“ und auf ihrer Homepage rechtzeitig über die Vergabe der Bauplätze informieren. Ziel sei es, die Bauplätze an Kressbronnerinnen und Kressbronner zu vergeben: „Wir haben unsere eigene Bevölkerung im Blick, aber es gibt europarechtliche Vorgaben.“ Bei der Vergabe bestünde ein Diskriminierungsverbot, das heiße, dass niemand in der Europäischen Union benachteiligt werden dürfe. Eine Ausnahme hiervon sei möglich, wenn ein sozialer Zweck erfüllt werde, wenn z. B. jemand auf dem freien Markt keinen Bauplatz bekommen würde. Dieses Verfahren sei jedoch kompliziert und an Einkommens- und Vermögensgrenzen gebunden. „Der Gemeinderat wird über das genaue Vergabeverfahren noch entscheiden müssen“, so Enzensperger.

Was den Bauplatzpreis betrifft, betonte er allerdings: „Sie müssen sich von Preisvorstellungen von vor 20 Jahren leider verabschieden. Die Gemeinde möchte mit den Bauplätzen keinen Gewinn machen. Allerdings sind die Entwicklungs- und Erschließungskosten heutzutage viel höher, was den Preis beeinflussen wird.“

Weitere Informationen

Genaue Informationen zu den einzelnen Teilprojekten im „Baugebiet Bachtobel“ gaben im Rahmen der Einwohnerversammlung die jeweiligen Amts- und Sachgebietsleiter. So erläuterte Thomas Feick, Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung und Bauwesen, die bebauungsrechtlichen Aspekte. Andreas Wenzler, Sachgebietsleiter Bau- und Umwelttechnik, gab Auskunft zu dem vorgesehenen Nahwärmenetz sowie zum Kinder- und Familienzentrum. Raphael Armbruster, Sachgebietsleiter Öffentliche Straßen, Ver- und Entsorgung, informierte über die geplante Erschließung und die dafür anfallenden Kosten, Kämmerer Matthias Käppeler erläuterte das geplante Wohnhaus mit Café. Sämtliche Unterlagen und Informationen zu den Tagesordnungspunkten können im Sitzungsportal auf der Homepage der Gemeinde nachgelesen werden.

Pressemitteilung vom 10.11.2021